Streuobstwiesen sind ein für Hessen besonders typischer Lebensraum mit artenreicher Pflanzen- und Tierwelt, der durch das Hessische Naturschutzgesetz unter gesetzlichen Schutz gestellt wurde. Der ökologische Wert ist dabei sehr vielfältig: Während alte Hochstammobstbäume mit zahlreichen Höhlen vielen Vögeln und Insekten Unterschlupf bieten, schaffen sie darüber hinaus ein wertvolles Mikroklima. Die Pflege der Obstbäume spielt daher bei der Erhaltung des Kulturbiotoptyps Streuobstwiese eine wesentliche Rolle.
Für den Artenreichtum ist aber darüber hinaus eine extensive Nutzung (Mahd oder Beweidung) des Unterwuchses entscheidend. Der NABU Trebur mäht die Streuobstwiesen ein- bis zweimal pro Jahr und erstmalig frühestens Ende Juni, um den Wiesenpflanzen die Bildung von Samen zu ermöglichen. Wichtig ist hierbei, dass bei der Heuernte das Mähgut entfernt wird, um den Standort mager zu halten. Dieser regelmäßige Nährstoffentzug führt mit der Zeit zu einem hohen Artenreichtum von Gräsern und Kräutern. Dies ist aber auch sehr arbeitsintensiv, da unter den Bäumen das Heu herausgerecht werden muss. Eine Düngung findet nicht statt und wäre kontraproduktiv.
Die Ernte wird bei verschiedenen Aktionen, z.B. Apfelfest oder Erntedankfest zu Apfelsaft und Apfelwein verarbeitet.